In den letzten Jahren hat so ziemlich jede Band, die etwas auf sich hält, neue Musik auf Vinyl herausgebracht. Man könnte also sagen, dass das Vinyl wieder im Kommen ist. Nicht so in Haarlem. Hier ist sie nie wirklich verschwunden. In unserer Stadt befindet sich nämlich eines der größten und ältesten Vinylpresswerke der Welt: Record Industry. Sie wurde 1958 gegründet und ist immer noch quicklebendig. Und Letzteres gilt auch für eine neue Haarlemer Tradition: das Haarlem Vinyl Festival. Im Jahr 2023 war die erste Ausgabe und sie hat Lust auf mehr gemacht, auf viel mehr. Und so wird unsere Stadt auch in den kommenden Jahren das Herz der internationalen Vinylwelt sein, der Ort, an dem die Liebe zur Musik und die Leidenschaft für Vinyl zusammenkommen. Mit zahlreichen Aufführungen, Aktivitäten, einer Ausstellung und natürlich einer großen Plattenmesse. Drei Tage lang atmet die Stadt die Vinylkultur, ein Paradies für Musikliebhaber. Das gilt übrigens auch für den Rest des Jahres. Denn Haarlem ist voll von Plattenläden, wie zum Beispiel Sounds Haarlem, De Platenslager und North End Haarlem, von Pop-Lokalen wie dem Patronaat und von Initiativen, in denen junge Talente eine Chance bekommen, wie zum Beispiel Slaughterhouse und Popronde.
Und dann gibt es noch eine ganze Reihe von Bands und Künstlern aus Haarlem: Chef's Special, VanVelzen, Krezip, Alain Clark und Boudewijn de Groot. Mit anderen Worten: Haarlem ist eine echte Stadt der Musik. Das ist sie schon seit Jahrhunderten. Buchstäblich. Dazu nehmen wir Sie kurz mit zu einem der auffälligsten historischen Gebäude unserer Stadt, die Grote- oder St.-Bavo-Kirche. Sie wurde zwischen 1370 und 1520 im Stil der brabantischen Gotik errichtet. Aber darum geht es jetzt nicht, wir wollen über die Orgel sprechen. Sie ist genauso imposant wie die Kirche selbst. Diese gigantische Pfeifenorgel wurde zwischen 1735 und 1738 gebaut und war bei ihrer Fertigstellung die größte der Welt. Sie hat etwa fünfzigtausend Pfeifen, die größte ist zehn Meter lang, die kleinste so groß wie ein Bleistift. Aber das wirklich Beeindruckende ist, dass das Musikgenie Wolfgang Amadeus Mozart im Alter von zehn Jahren auf der Orgel spielte. Eine Stunde lang. Schade, dass es damals noch kein Vinyl gab.